Dossier: Covid-19

Coronavirus und Handhygiene: So bleiben die Hände geschmeidig

So oft wie möglich die Hände gründlich waschen, lautet die Empfehlung zum Schutz vor dem Coronavirus. Doch wann ist so oft zu oft? Und wie können Sie trockenen und rissigen Händen vorbeugen?

Text: Isabelle Fretz; Foto: iStock

Bevor man Essen zubereitet, vor dem Essen, bevor man Kindern zu essen gibt, nach dem Schnäuzen, Niesen oder Husten, nach dem Nachhausekommen, nach dem Gang zur Toilette, nachdem man etwas im Abfall entsorgt hat: Dies sind nur einige der Situationen, in denen der Bundesrat Händewaschen empfiehlt. Das häufige Händewaschen mit Seife hat aber auch Nachteile – die seifenfreien Tenside stören die Struktur der obersten Hautschicht, Lipide werden aus der Haut herausgelöst und die Haut dabei entfettet. Sie verliert ihren natürlichen Schutz, wird trocken und rissig. Florian Diaz Pesantes, Facharzt für Dermatologie von Medbase Winterthur Neuwiesen, gibt fünf Tipps, wie Sie Ihre Hände pflegen können.  

Händewaschen mit kaltem oder warmem Wasser?

Die Wassertemperatur hat keinen Einfluss auf die Reduktion der Mikroorganismen. Deshalb sollten Sie die Temperatur wählen, die Sie als angenehm empfinden. Viel wichtiger sind die Dauer des Händewaschens (mindestens 20 Sekunden), das Mass der Reibung beim Einseifen der Hände sowie das Abtrocknen danach. Prinzipiell gilt: Warmes Wasser ist zwar angenehmer, strapaziert die Haut aber stärker als kühles. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Hände anschliessend zu pflegen.

Handpflege: Vorsicht bei Tensiden, Parfümen und Farbstoffen

Nebst Tensiden können auch Parfüme, Konservierungsmittel, Rückfetter und Pflegemittel die Haut irritieren. Das kann unter Umständen zu Hautreizungen oder akuten Handekzemen mit Rötungen, Schuppung und Juckreiz führen. Spätestens dann brauchen die Hände besondere Pflege, sonst können zu einem späteren Zeitpunkt verdickte Hornhaut und schmerzhafte Risse auftreten. Um Irritationen vorzubeugen, sollten Sie am besten eine leicht saure (pH-neutrale) Seife verwenden. Waschpräparate mit einem pH-Wert zwischen 5 und 5,5 sind für die meisten Personen am verträglichsten, da sie dem natürlichen pH-Wert der Haut entsprechen.  

Die richtige Pflege nach dem Händewaschen

Es dauert Wochen, bis Risse in der Haut ausgeheilt sind. Einen Trick, dies zu beschleunigen, gibt es leider nicht. Aber Sie können Rissen mit konsequentem Hautschutz und der richtigen Pflege vorbeugen. Auch hier gilt: Verwenden Sie Produkte, die Sie als angenehm empfinden. Beachten Sie dabei jedoch, ob Sie Allergien auf bestimmte Inhaltsstoffe haben. Viele empfinden Handcremes mit Harnstoff (Urea) als angenehm, da dieser Wasser in der Haut bindet. Der Inhaltsstoff Dexpanthenol dagegen pflegt beispielsweise rissige Haut an den Händen besonders gut.

Keime abtöten mit Seife oder Desinfektionsmittel?

Sie sollten – wenn es die Situation zulässt – das Händewaschen mit Seife der Desinfektion vorziehen. Desinfektionsmittel enthalten üblicherweise Ethanol, Propanol oder Isopropanol. Diese stören die Struktur der obersten Hautschicht und trocknen die Haut aus.  

Hautschutzpräparate für gesunde Haut

Um die Haut zwischen dem Händewaschen zusätzlich zu pflegen und zu schützen, können Sie sogenannte Hautschutzpräparate verwenden. Diese schützen die Haut, sodass irritierende Stoffe weniger in die oberste Hautschicht eindringen, und eignen sich auch hervorragend für die Arbeit im Garten oder im Haushalt.  

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