Dossier: Gewohnheiten ändern

«Ich habe mich selbst überlistet!»

Patrizio Orlando, 35, gewann den Kampf gegen den «inneren Schweinehund». Er hat den Sprung von der Couch ins Fitnessstudio geschafft. Geholfen hat ihm dabei ein simpler Trick.

Text: Ruth Jahn, Fotos: Sven Germann

Zwei Jahre habe ich täglich mit meinem inneren Schweinehund gerungen. Damals habe ich mich nach der Arbeit oft aufs Sofa und vor den Fernseher gefläzt. Das Abo bei einem Fitnessclub lag derweil brach. Doch irgendwann wollte ich aus diesem Kampf als Gewinner hervorgehen. Und so fasste ich einen Vorsatz: Drei bis vier Mal in der Woche Sport treiben. Geschafft habe ich es dank einer Selbstüberlistung: Wenn ich zur Arbeit fuhr, nahm ich meine Sporttasche gleich morgens schon mit. So musste ich nach der Arbeit nicht nach Hause gehen, sondern konnte gleich ins Fitnessstudio. Ich kam nicht mehr in meinen ‹Sofamodus›, der es mir immer so schwer gemacht hatte, mich aufzuraffen. In anderen Worten: Ich musste den ‹inneren Schweinehund› nicht länger bekämpfen, da ich ihm gar nicht mehr begegnete.

«Wenn ich zur Arbeit fuhr, nahm ich meine Sporttasche gleich morgens schon mit.»
Patrizio Orlando

Das ziehe ich nun schon fünf Jahre so durch. Auch als ich Area Manager in der Telecom-Branche wurde und vom Zug aufs Auto umgestiegen bin, behielt ich die neue Gewohnheit bei – die Sporttasche liegt immer auf dem Beifahrersitz. Rückfälle ins alte Muster hatte ich keine. Denn ich bin hoch motiviert: Beim Sport treffe ich Gleichgesinnte. Nach dem Training fühle ich mich körperlich gerädert, aber seelisch total ausgeglichen.

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