Stand-up-Paddling: Tipps für SUP-Anfänger
Stand-up-Paddling (kurz SUP) hat sich in den vergangenen Jahren zu einer der beliebtesten Wassersportarten entwickelt. Die Kombination aus Bewegung und Natur macht SUP im Sommer zu einem idealen Freizeitsport für Jung und Alt. Doch wie gelingt Anfänger:innen der Einstieg?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Stand-up-Paddling?
Beim Stand-up-Paddling gleitet man stehend auf einem speziell dafür entwickelten Board mit einem langen Paddel übers Wasser. Wie beim Kanufahren wird das Paddle links und rechts vom Brett ins Wasser getaucht, um zu steuern. Stand-up-Paddling stammt ursprünglich aus Hawaii. In den 1950er- und 1960er-Jahren nutzten Surflehrer ihre Boards mit Kanupaddeln, um ihre Schüler möglichst einfach im Blick zu behalten. Heute ist SUP weltweit beliebt, da der Sport nicht nur auf dem Meer, sondern auch auf Seen und Flüssen ausgeübt werden kann. «Heute kann man überall in der Schweiz SUPen und es gibt praktisch an jedem grösseren See mindestens eine SUP-Mietstation», weiss SUP-Instruktor Marc Maurer.
SUP-Stationen SchweizWie gesund ist Stand-up-Paddling?
Stand-up-Paddling ist ein hervorragendes Ganzkörpertraining, bei dem die Tiefenmuskulatur, der Rumpf, die Beine und die Arme gestärkt sowie die Stabilität und die Koordination verbessert werden. Neben der Muskulatur werden auch die Ausdauer und das Herz-Kreislauf-System trainiert. Zudem hat das Outdoorerlebnis eine positive Wirkung auf das mentale Wohlbefinden: Die Ruhe und der Kontakt zur Natur reduzieren Stress.
Weiterer Vorteil: Für SUP muss man kein Spitzenathlet sein. Meist gelingt es Anfänger:innen bereits nach wenigen Minuten, sich auf dem SUP-Board fortzubewegen. «Je nach Kraft und Grösse können Kinder zwischen neun und zehn Jahren mit dem Paddeln anfangen», erklärt der Experte. Und er fügt an: «Gegen oben gibt es keine Altersbegrenzung. Speziell für ältere Leute bieten wir in Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten gezielte Balancetrainings auf dem SUP-Brett an.»
«Heute kann man überall in der Schweiz SUPen und es gibt praktisch an jedem grösseren See mindestens eine SUP-Mietstation.»
SUP: Welche Ausrüstung brauchen Anfänger:innen?
Viel Equipment braucht es nicht, um beim SUP Spass zu haben: ein passendes Brett inklusive Finne und Leash, ein Paddel, eine Schwimmweste, leichte Funktionskleidung, mit der man schwimmen kann, sowie Sonnenschutz. Wer mit einem aufblasbaren SUP-Brett unterwegs ist, benötigt zudem eine Pumpe.
Welche Boards gibt es?
Die Auswahl ist inzwischen riesig: «Es gibt luftgefüllte Bretter, Hartschalenboards, Racebretter, Boards mit Ruderaufsätzen und Yogabretter», zählt Marc Maurer auf. Dabei verhält sich jedes Board etwas anders im Wasser. Für Anfänger:innen sind etwas breitere und längere Boards geeignet. Und auch bei den Paddeln sind die Unterschiede gross, wie der Profi erklärt. «Es gibt schwere und leichte Paddel, solche aus Karbon, Aluminium oder Holz, eher flexible oder sehr steife, einteilige und mehrteilige – jedes hat seine Vor- und Nachteile, deshalb sollte man vor dem Kauf immer testen.»
Was kostet ein gutes SUP-Board?
Gute luftgefüllte Bretter bekommt man ab etwa 1000 Franken. Der Vorteil: Sie lassen sich einfach in einem Rucksack verstauen. «Der Trend geht heute aber klar Richtung Hartschalenbretter, denn auf den luftgefüllten Brettern gibt es unangenehme Vibrationen, wenn das Wasser unruhig ist», meint der Experte. Gute Hartschalenbretter kosten zwischen 1500 und 2000 Franken. Dazu kommen die Kosten für das Paddel, die etwa bei 200 bis 300 Franken liegen.
Wie lerne ich das Stand-up-Paddling?
Ein Einsteigerkurs sei sinnvoll, so Maurer. Denn die grundlegenden Techniken sollte man beherrschen, wenn man sich aufs Wasser wagt. «Wer die richtige Paddeltechnik im Griff hat, hat mehr Spass und kommt besser vorwärts. Wichtig sind auch die Vortritts- und Sicherheitsregeln sowie das Verhalten bei plötzlich aufkommendem Wind oder wenn man in ‹Seenot› gerät.»
Wie steige ich richtig aufs SUP-Board?
Wie paddle ich im Stehen?
Wie wende ich?
Wie bremse ich?
Was mache ich nach einem Sturz?
Wie komme ich wieder an Land?
Was kann ich tun, wenn es windig ist?
Was kann ich tun, wenn es Wellen hat?
6 Tipps für SUP-Anfänger:innen
- Starten Sie in ruhigem, flachem Wasser: So können Sie sich besser auf Ihre Balance sowie das Fahrverhalten Ihres Boards konzentrieren.
- Wählen Sie zu Beginn ein breites Allrounder-Board: Diese Boards bieten mehr Stabilität und sind ideal für Anfänger:innen.
- Tragen Sie eine Schwimmweste: Paddeln Sie auf Schweizer Seen ausserhalb der äusseren Uferzone (300 Meter vom Ufer entfernt) oder auf einem Fluss, ist das Mitführen einer Schwimmweste Pflicht.
- Lassen Sie sich von einem erfahrenen SUP-Paddler begleiten: Profitieren Sie von Tipps und der Hilfe eines fortgeschrittenen Paddlers oder einer Expertin.
- Üben Sie das Paddeln und Wenden, bevor Sie sich aufs offene Wasser begeben: Lernen Sie die Basics – Aufstehen, Paddeln, Wenden, Bremsen. Und machen Sie sich mit den allgemeinen Regeln vertraut.
- Seien Sie vorsichtig in der Nähe von anderen Booten und Schwimmern: Halten Sie genügend Abstand. Allgemein gilt: Stand-up-Paddler müssen Kursschiffen, Berufsschiffen, Segelfahrzeugen, Fischerbooten und Badenden ausweichen. Kommt Ihnen ein anderer Stand-up-Paddler entgegen, weichen beide nach rechts aus. Das gilt auch gegenüber Kajak- und Kanufahrer:innen sowie Ruderern.
Über den Experten
Marc Maurer ist leidenschaftlicher Stand-up-Paddler, Ausbildner für SUP-Instruktoren, Wingfoil- und Kitesurf-Lehrer sowie Kickbox-Trainer in Zürich.