Dossier: Wandern

Die fünf schönsten Winterwanderungen

Was gibt es Schöneres, als nach den Festtagen in der Natur abzutauchen? Die Auswahl an Winterwegen in der Schweiz ist grenzenlos. Wir stellen unsere fünf Favoriten für jeden Geschmack vor.

Text: Katharina Rilling; Foto: Dino Reichmuth/Unsplash

Graubünden: Vielseitiger Panoramaweg bei Arosa

Für wen: Winterwanderer, die das volle Programm wollen: Wald, See, Panorama, Verpflegung – und das alles in nur zwei Stunden

Im Schneesportparadies Arosa ist im Winter wie im Sommer was los. Wer etwas Abstand vom Trubel braucht, läuft die Rundwanderung oberhalb des Dorfes ab. Winterwanderer freuen sich dann über den offenen Weitblick ins Schanfigg. Die Panoramarwanderung bietet viel Abwechslung: Wald, See und mit dem Guisanplatz sogar ein Stück Geschichte. Hier nahm nämlich General Henri Guisan (1874–1960) während des Zweiten Weltkriegs an einer 1.-August-Feier teil und inspizierte seine Truppen beim sportlichen Wettkampf. Auf dem Weg zur Prätschalp sieht man auf die Alpsiedlung Medergen, das Weissfluhjoch und in die Hochtäler Sapün und Fondei. Sehr schön: Beim Aussichtspunkt «Rot Tritt» kann man bis nach Chur hinuntersehen. Der Höhepunkt ist definitiv die feine Verköstigung im Prätschalp-Beizli. Im Winter gibt’s dort Spezialitäten wie Käsefondue, Strudel oder Knödelsuppe – entweder auf der «Sunnaterrassa» oder drinnen vor dem warmen Kachelofen.

Wo: Arosa–Prätschli–Prätschalp–Arosa
Länge: 7 km 
Aufstieg | Abstieg: 220 m | 220 m
Wanderzeit: 2 Std. 15 Min.
Kondition: mittel

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Arosa bietet eine Vielzahl schöner Winterwanderungen – für Abenteurer und Geniesser. © Arosa Tourismus/Nina Hardegger-Mattli
Auf der Panoramawanderung geniessen Sie einen wunderbaren Ausblick auf die umliegenden Täler und Dörfer. © Arosa Tourismus/Nina Hardegger-Mattli

Waadtland: Schatzsuche und Schoggifondue

Für wen: Familien, deren Kinder nur mithilfe von Rätsels und Schoggi ein Stück zu Fuss laufen

Die Schatzsuche führt grosse Abenteurer und kleine Detektive auf Schneeschuhen oder in Wanderstiefeln durch das Weideland. Alle Rätsel gelöst und das Zauberwort gefunden? Dann wartet zur Belohnung ein feines Schoggifondue im Chalet du Mollendruz – und obendrauf gibt es noch ein kleines Geschenk. Ist die Motivation weiter zu wandern danach weg, setzt man die Kinder einfach auf den Schlitten und gleitet gemeinsam auf Kufen zurück. Übrigens: Die Schnitzeljagd gibt es in mehreren Ausführungen. Eines haben die verschiedenen Routen jedoch gemeinsam: Sie alle führen durch die schönsten Winterlandschaften des Jura und des Drei-Seen-Landes.

Wo: Parkplatz auf dem Mollendruz-Pass, Col du Mollendruz, CH-1344 L'Abbaye
Abmarsch hinter dem Geschäft NordicSport
Anmeldung: Reservierung obligatorisch unter +41 21 864 30 27

Kosten: 12 Franken pro Person – direkt im Chalet zu zahlen, Fondue und Souvenir inbegriffen.
Das Chalet ist Montag und Dienstag geschlossen (ausser während der Schulferien).
Wanderzeit: ca. 1 Std.
Kondition: leicht

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Wallis: Abenteuer in Gletschergrotten

Für wen: Abenteuerlustige ab zehn Jahren, die nach den Ferien was erzählen wollen

Eine geführte Schneeschuhwanderung in eine andere Welt aus Eis und Schnee: Nach zweieinhalb Stunden Weg ab Zinal erreicht man als Gruppe den Zinalgletscher. Gletscherbäche haben sich dort ihren Weg durchs Eis gefressen und natürliche Höhlen hinterlassen. Im Sommer sind diese nicht begehbar, da sie mit Wasser volllaufen. Im Winter aber offenbart sich Wandernden die eisige Glitzerwelt der Grotten in voller Pracht. 

Wo: Treffpunkt auf dem Parkplatz Les Plats de la Lée
Anmeldung: Führungen auf Französisch, Deutsch oder Englisch, Anmeldungen unter +41 79 689 78 52
Wanderzeit: ca. 5 Std.
Preis: 80 Franken (Erwachsene) / 50 Franken (Kinder)
Höhenunterschied: 500 m
Länge: 11 km
Kondition: mittel

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In den Gletschergrotten erwartet Sie eine mystische Eiswelt. © Anniviers Tourisme
Die geführten Schneeschuhwanderungen durch die Gletschergrotte finden auf Deutsch, Französisch und Englisch statt. © Anniviers Tourisme

Jura: Dem Himmel so nah

Für wen: Freiheitsliebende, die ihre Batterien aufladen wollen

Vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber ein ganz besonders schöner Schneeschuhwanderweg mit 250-Kilometer-Weitsicht auf die französischen und die Schweizer Alpen: der «Parcours du Chasseron». Der Chasseron ist einer der höchsten Gipfel des Jura und belohnt seine Bezwinger mit einem phänomenalen Ausblick und einem mächtigen Gefühl von Freiheit. Sogar auf den Granitbrocken «Pierre de la paix», den sogenannten Friedensstein, kann man einen Blick werfen. Er liegt auf dem Plateau des Chasseron in 1600 Metern Höhe oberhalb von Sainte-Croix und steht für die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Für viele markiert er einen Kraftort und er soll helfen, die Batterien aufzuladen und neue Kraft zu schöpfen. Einen Versuch ist es wert!

Wo: Les Rasses – Le Chasseron – Les Rasses
Distanz: 11 km
Dauer: 5 Std.
Aufstieg: 520 m
Kondition: schwer

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Appenzellerland: Märchenhafter Laternliweg

Für wen: Für Familien, Liebende, Geniesser und Entspannte

Wer keine Lust auf schweisstreibende Touren hat, sondern einfach vor dem Essen – vielleicht mit einem Becher Glühwein oder Tee in der Hand – noch ein wenig frische Luft schnuppern will, hat Freude am Laternliweg Schwägalp. Der gut präparierte Pfad durch Wald und Wiesen wird nach dem Eindunkeln mit Petroleumlampen beleuchtet, sodass romantische Stimmung aufkommt. Freitags und samstags lässt man den Spaziergang durch den Naturerlebnispark Schwägalp Säntis in der hübsch eingerichteten Laternlibar ausklingen. Wem der Outdoorteil dabei zu kurz gekommen ist, der kann sich danach am Schlittelhang weiter austoben. Übrigens: Für rund 300 Franken wird der perfekte Rahmen für einen Heiratsantrag auf dem Laternliweg mit Feuer, Herz im Schnee, Prosecco und Blumen gestaltet.

Offen: Jeweils Donnerstag-, Freitag- und Samstagabend, über Weihnachten und Neujahr (vom 25. Dezember bis Anfang Januar) täglich – bis 19. März 2022 nach dem Eindunkeln beleuchtet
Länge: 2,2 km
Aufstieg | Abstieg: 43 m | 110 m
Kondition: leicht
Wanderzeit: ca. 1 Std.

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Auf dem Laternliweg Schwägalp erwartet Sie Romantik pur. © Säntis Schwebebahn AG
Geniesser kommen beim Sparziergang voll auf ihre Kosten - entweder mit einer warmen Tasse Tee oder einem Glühwein in der Hand. © Säntis Schwebebahn AG
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