Dossier: Unser Baby

Babys Entwicklung: 5. und 6. Monat

Die Zeit vergeht wie im Flug: Babys entwickeln sich in rasantem Tempo und lernen ständig Neues dazu. Auch wenn jedes Kind seinen eigenen Entwicklungsfahrplan hat, gibt es doch einige Fixpunkte. Was passiert im 5. und 6. Monat?

Foto: Meghan Holmes/Unsplash

Entwicklungsschritte im 5. Monat

  • Ohne Hilfe sitzen: Die körperliche Entwicklung Ihres Babys schreitet jetzt rasant voran. Wenn Sie es auf den Bauch legen, wird es die Arme und Beine ausstrecken und den Rücken krümmen. Es wird Kopf und Schultern vom Boden hochheben. Vielleicht kann es auch schon für einen Augenblick ganz alleine sitzen – bleiben Sie trotzdem nahe bei ihm, um es im notfalls zu stützen. Ermutigen Sie es, auf dem Bauch zu spielen: Wenn es den Kopf heben muss, stärkt das seine Nackenmuskulatur und verbessert die Kontrolle über den Kopf – beides wichtige Voraussetzungen für das Sitzen.
  • Erweiterung des Sprachrepertoires: Jeden Tag lernt Ihr Baby Neues aus Ihrer Sprache und antwortet mit Prusten und Blubbern.
  • Ursache und Wirkung erkennen: Ihr Kind begreift, dass Handlungen immer etwas bewirken. Vermutlich lässt es jetzt Dinge fallen, nur um zu sehen, wie sie fallen oder ob Sie sie aufheben. Das kann ermüdend sein, aber versuchen Sie sich daran zu gewöhnen. In ein paar Wochen werden diese Aktionen sogar von einem fröhlich-verschmitzten Kichern begleitet.
  • Kleine Dinge und Pastellfarben sehen: Ihr Baby sieht nun auch sehr kleine Gegenstände immer besser und verfolgt bewegte Objekte mit den Augen. Ausserdem kann es jetzt nicht nur Grundfarben, sondern auch Pastelltöne voneinander unterscheiden.
  • Feinschliff des Gehörs: Ihr Baby erkennt, woher Geräusche kommen, und wird sich in deren Richtung drehen. Wenn Sie sprechen, wird es aufmerksam Ihren Mund beobachten und Betonungen nachahmen sowie Konsonanten wie «m» und «b» von sich geben. Fünf Monate alte Babys können ihren eigenen Namen verstehen – achten Sie darauf, wie Ihr Kind seinen Kopf dreht, wenn Sie mit anderen über es reden.
  • Leicht ablenkbar: Quengelt Ihr Kind, können Sie es für kurze Zeit leicht ablenken. Schneiden Sie Grimassen, singen Sie, klatschen Sie in die Hände, oder geben Sie ihm einen ungefährlichen Gegenstand in die Hände.
  • Gefühlsausdruck: Babys können ihre Gefühle noch nicht so ausdrücken wie Erwachsene. Aber sie können durchaus zeigen, ob sie hungrig, glücklich oder gelangweilt sind. In diesem Alter sind die meisten Babys den Eltern gegenüber sehr anhänglich, sie werden die Ärmchen nach ihnen recken und weinen, wenn sie den Raum verlassen. Ihr Kind wird Sie jetzt vermutlich auch umarmen und küssen. Wenn es seinen Humor entdeckt, wird es über lustige Mimik oder Gesten und versuchen, Sie ebenfalls zum Lachen zu bringen.

Entwicklungsschritte im 6. Monat

  • Links- oder Rechtshänder? Noch ist es zu früh, um das festzustellen. Die meisten Babys in diesem Alter haben erst eine Vorliebe für die eine Hand, dann wechseln sie zur anderen. Links- oder Rechtshändigkeit kristallisiert sich erst im Alter von zwei oder drei Jahren.
  • Herumdrehen: In diesem Alter lernen die meisten Babys, sich in jede Richtung zu drehen. Halten Sie deshalb immer eine Hand auf Ihrem Baby, wenn es erhöht liegt, zum Beispiel beim Windelnwechseln oder auf dem Sofa.
  • Höchste Aufmerksamkeit: Auch wenn sich vielleicht schon Ansätze des Fremdelns zeigen, sind sechs Monate alte Babys in der Regel sehr offen. Ihr Baby lernt auch, dass sich sein Verhalten direkt auf Sie auswirkt – sowohl positiv als auch negativ. Daher wird es damit beginnen (und das wird lange so bleiben), mit allen Mitteln Ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.
  • Gefühlsausdruck: In den nächsten Monaten wird Ihr Kind ganz persönliche Methoden entwickeln, die weit über das Weinen hinaus gehen, um Ihnen mitzuteilen, was es denkt, möchte und braucht.
  • Wechselspiele: In diesem Alter lieben Babys Wechselspiele, besonders solche, die Töne und Sprache beinhalten. Lassen Sie ab und an Ihr Baby die Führung übernehmen, und imitieren Sie seine Töne und Geräusche. Wenn Sie an der Reihe sind, können Sie ihm beispielsweise mit Tiergeräuschen eine Freude machen und ihm mit diesen gleichzeitig etwas beibringen.
  • Sehvermögen und Plappern: Ihr Baby sieht nun seine Welt so klar wie ein Erwachsener. Auch seine Kommunikationsfähigkeit entwickelt sich rasant. Dazu gehören Quietschen, Blubbern und schnelle Wechsel der Tonhöhe. Etwa die Hälfte aller Kinder in diesem Alter plappern. Sie wiederholen dabei eine Silbe wie «ma», «pa» oder «ga» oder eine andere Konsonant-Vokal-Verbindung. Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, indem Sie zurückplappern.
  • Sinne stimulieren: Ihr Baby nutzt alle seine Sinne, um die Welt um sich herum zu erkunden. Geben Sie ihm immer wieder neue Spielsachen wir Gummibälle, Stoffstücke, Stofftiere oder einen Zahnring. Dinge, die es anfassen, in den Mund stecken und mit denen es spielen kann.  Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht zu kleine Teile zu fassen kriegt, denn diese könnte es verschlucken.
  • Bilderbücher: Ihr Kind geniesst es, wenn Sie ihm Bilder zeigen, vielleicht gar in einem Bilderbuch mit dazugehöriger Geschichte. Es wird Ihnen aufmerksam zuhören und die gemeinsame Kuschelzeit geniessen.
  • Selber essen und gemeinsame Mahlzeiten: Mit sechs Monaten können Babys in der Regel ohne Hilfe gerade sitzen und kleine Stücke vom Teller nehmen. Der Reflex, den Löffel mit der Zunge aus dem Mund zu schieben, lässt nach. Achten Sie darauf, das Essen im ersten Lebensjahr weder zu salzen noch zu zuckern.
Teilen