Dossier: Unser Baby

Babys Entwicklung: 3. und 4. Monat

Babys durchlaufen alle zu ähnlichen Zeiten wichtige Entwicklungsschritte. Im 3. und 4. Monat werden die meisten immer selbstständiger und erkennen nun Mama und Papa. Doch keine Angst, wenn Ihr Kind sich nicht ganz an den klassischen Zeitplan hält. Jedes Kind ist anders.

Entwicklungsschritte im 3. Monat

  • Kopf hoch: Ihr Baby kann in der Rückenlage den Kopf für einige Minuten vom Boden heben. Auf dem Bauch liegend wird es vielleicht Kopf und Schultern vom Boden heben. Ermuntern Sie es zu diesem Miniliegestütz, indem Sie ein Spielzeug vor ihm baumeln lassen.
  • Bessere Arm-, Hand- und Beinkoordination: Ihr Baby kann nun winken und strampeln. Es kann ausserdem die Hände zusammenbringen und seine Hände öffnen, obwohl es vermutlich noch mit geschlossener Faust nach bewegten Objekten schlägt. Die Entwicklung der Handkoordination können Sie fördern, indem Sie Ihrem Kind Spielzeug hinhalten und warten, bis es danach greift.
  • Schlafgewohnheiten: Wie Kinder schlafen, ist sehr individuell. Bei den meisten Babys pendeln sich die Schlafgewohnheiten im 3. oder 4. Monat ein. Manche können jetzt bereits durchschlafen und wachen nur noch für gelegentliches Stillen auf. Andere werden aber noch nicht die volle Nachtruhe finden.
  • Mama und Papa erkennen: Ihr Baby hat mittlerweile eine starke Bindung zu Ihnen entwickelt, Ihr Gesicht ist ihm vertraut. Zwar lächelt es immer noch fast jede fremde Person an, aber es kann mittlerweile zwischen den Menschen unterscheiden und zieht gewisse vor.
  • Wachere Sinne: Der Teil des Gehirns, der für die Koordination zwischen den Augen und den Händen zuständig ist (Parietal- oder Scheitellappen), entwickelt sich nun rasant. Ebenso wird der Schläfenlappen, der massgeblich am Hören, Sprechen und Riechen beteiligt ist, aktiver und empfänglicher. Wenn Ihr Baby jetzt Ihre Stimme hört, wird es sich Ihnen zuwenden und gurgeln oder Ihnen mit einem anderen Geräusch antworten.
  • Frühe Sprachentwicklung: In dieser Phase nimmt Ihr Kleines zum ersten Mal die Sprache intensiv wahr. Wenn Sie mit ihm sprechen, speichert es die Informationen in seinem schnell wachsenden Gedächtnis. Falls die Eltern zweisprachig sind, sollten sie nun in der jeweils eigenen Muttersprache mit dem Baby sprechen.
  • Tastsinn und Körperkontakt: Der Tastsinn Ihres Babys verfeinert sich zunehmend. Mit verschiedenen Materialien regen Sie diese Entwicklung an. Wenn Sie Ihr Kind berühren, tragen und massieren, entspannt es sich und entwickelt ein differenziertes Körpergefühl. Ausserdem stärken Sie mit Körpernähe die Bindung zu Ihrem Kind. Ihre Hebamme zeigt Ihnen sicher gerne, wie eine Babymassage funktioniert.
  • Interaktion: Nun zieht Ihr Baby seine Schlüsse aus dem, was in seiner direkten Umgebung passiert. Im Umgang mit anderen Menschen ist es aufgeschlossener und beginnt immer mehr, mit anderen zu kommunizieren.

Entwicklungsschritte im 4. Monat

  • Stillen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO World Health Organization) empfiehlt, Kinder in den ersten sechs Monaten ausschliesslich zu stillen. Da Ihr Kind jetzt aber immer mehr auf seine Umwelt reagiert, braucht das Stillen etwas mehr Nerven, denn Ihr Kleines lässt sich leicht ablenken. Suchen Sie sich deshalb zum Stillen einen ruhigen Ort.
  • Drehen: Ihr Baby fängt jetzt an, in der Bauchlage seinen Kopf und die Schultern vom Boden zu heben, indem es sich auf die Arme stützt. Vielleicht rollt es sogar vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt. Freuen Sie sich mit ihm, denn Ihr Baby braucht diese Rückversicherung, zumal ihm die Aktion womöglich nicht ganz geheuer vorkommt.
  • Strecken und Greifen: Ihr Baby kann sich nun lang machen und nach Dingen greifen. Sobald es einen Gegenstand in seiner kleinen Faust hat, wird es ihn einen Moment betrachten und ihn in seinen Mund stecken. Ermutigen Sie Ihr Baby, verschiedene Dinge zu entdecken und damit zu spielen – zum Beispiel mit Stoffwindeln, Babyrasseln, einer Glocke mit Schnur dran. Beim Zusammenknüllen und wieder Loslassen des Stoffs oder beim Ziehen an der Glockenschnur entdeckt Ihr Kind Ursache und Wirkung. Achten Sie darauf, dass die Gegenstände nicht zu klein sind, damit Ihr Kind sie nicht verschluckt.
  • Zahnen: Vielleicht speichelt Ihr Baby nun stärker. Bei manchen beginnt jetzt bereits das Zahnen, obwohl sich die ersten Zähne erst nach dem 6. Monat zeigen. Um die damit verbundenen Schmerzen zu lindern, stecken sich Babys oft die Faust in den Mund. Einige Säuglinge bekommen vom Zahnen Fieber und Durchfall und/oder schlafen schlecht.
  • Alleine beschäftigen: Mit vier Monaten beschäftigen sich viele Baby schon einige Minuten selber. Falls es plötzlich ungewöhnlich ruhig sein sollte, spielt ihr Kind vielleicht selbstvergnügt mit seinen Händen und Füssen.
  • Vorliebe für Farben: Babys können zwar von Geburt an sehen, aber sie haben am Anfang Schwierigkeiten, ähnliche Farbtöne wie etwa Rot und Orange auseinanderzuhalten. Deshalb bevorzugen sie zunächst Schwarz und Weiss oder andere starke Kontraste. Ab dem 2. bis 4. Monat erkennt Ihr Kind Farbunterschiede deutlicher. Tolle Blickfänger sind Mobiles in den Grundfarben Rot, Blau Grün, helle Bilder und ausdrucksstarke Bilderbücher.
  • Wählerischer mit Menschen: Ab dem 4. Monat reagiert Ihr Baby mit Strampeln und Armwedeln auf Ihre Anwesenheit, Stimme und Mimik. Während es bisher wahrscheinlich alle Menschen mit einem Lächeln begrüsst hat, wird es nun kritischer. Geben Sie ihm Zeit, sich an Fremde wie etwa den Babysitter zu gewöhnen.  
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