Dossier: Unser Baby

Gewicht Ihres Babys: Was ist optimal?

Die Gewichtskurve gibt einen Hinweis darauf, wie sich ein Baby entwickelt. Doch viele Faktoren beeinflussen das Gewicht. Was ist ein ungefährer Normalwert und worauf sollten Sie achten?

Text: Helwi Braunmiller; Foto: Unsplash

Fragen zum Gewicht?

Unsicher, ob sich Ihr Baby gut entwickelt? Sanitas Kundinnen und Kunden können sich mit Fragen und Sorgen an die kinderärztliche Hotline wenden – rund um die Uhr.

Wie schnell ein gesundes Baby an Gewicht zulegt, ist beeindruckend. Innerhalb der ersten sechs Monate verdoppelt sich das Gewicht des neuen Erdenbürgers – innerhalb des ersten Jahres verdreifacht es sich sogar.

Viele frischgebackene Mütter sind jedoch am Anfang verunsichert, ob ihr Baby genug Milch bekommt und ausreichend satt wird. Prinzipiell gilt: Wenn das Baby stetig zunimmt und insgesamt zufrieden wirkt, sollten Sie Ihrem Menschenverstand vertrauen. Achten Sie auf die Anzeichen, dass Ihr Baby satt ist und richten Sie sich nach diesen. Das Wiegen können Sie dann getrost dem Kinderarzt oder der Hebamme überlassen. Sie wissen ganz genau, ob Ihr Kind genügend Babyspeck ansetzt.

Das Gewicht von Neugeborenen

Eine Ausnahme bilden die ersten Lebenstage. Viele Babys nehmen dann bis zu zehn Prozent ihres Geburtsgewichts ab. Das ist ganz normal: Einerseits scheiden sie Körperflüssigkeiten und Kindspech (Mekonium) aus. Andererseits arbeitet ihr kleiner Körper auf Hochtouren daran, sich an die Welt ausserhalb des Mutterleibs anzupassen. Die Körpertemperatur regulieren, Nahrung verdauen – all das kostet anfangs mehr Energie, als die Kleinen aufnehmen können. Nach zwei Wochen haben die meisten Kinder ihr Geburtsgewicht jedoch wieder erreicht.

Babygewicht in den ersten 6 Monaten

Auch nach dieser Zeit ist kein Kind wie das andere. Faktoren wie Geschlecht, Veranlagung oder Ernährungsweise beeinflussen die Gewichtskurve des Babys. Sogar ob es sich um ein Erst- oder Zweitgeborenes handelt oder wie alt die Mutter ist, spielt eine Rolle.

Voll gestillte Babys beispielsweise nehmen im ersten Monat sehr schnell zu, teilgestillte oder mit Flaschennahrung gefütterte Babys können da zunächst oft nicht mithalten. Dafür verlangsamt sich die Gewichtszunahme der Stillbabys im Laufe des ersten Lebensjahrs.

Wenn Sie unsicher sind:

  • Faustregel: Das Gewicht sollte nicht länger als drei Wochen stagnieren. Allerdings ist jedes Messergebnis nur eine Momentaufnahme. Aussagekräftig ist die Gewichtsentwicklung nur, wenn man das Gewicht über längere Zeit beobachtet. Dies geschieht normalerweise über die Wachstumskurven (Perzentilen) im Gesundheitsheft des Kindes: Hier kann man Grösse und Gewicht des Kindes mit der jeweiligen Altersgruppe vergleichen. Wichtig ist, dass sich beides entsprechend der Normalkurve entwickelt, das kann auch etwas darunter oder darüber sein.
  • Trinkt das Baby auffällig wenig und ohne Kraft oder spuckt es sehr viel, sollten Sie mit ihm zum Kinderarzt.
  • Gehen Sie zum Kinderarzt, wenn das Kind trotz häufigem Anlegen nicht satt scheint, es nicht richtig wächst und gedeiht.
  • Falls das Kind nicht zunimmt, kann eine sogenannte Stillprobe Aufschluss geben, wie viel das Baby pro Mahlzeit zu sich nimmt. Sprechen Sie den Kinderarzt oder die Hebamme auf den genauen Ablauf an.

*gilt für gesunde, termingerecht entbundene Babys. Abweichungen von plus/minus 800 Gramm sind normal im ersten halben Jahr.

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