Dossier: Unser Baby

Kinderspielzeug: Spielen ohne Risiko

Ohne Chemie, und kleine Teile, nur Holz oder quietschbunt: Welche Spielsachen für Babys sinnvoll sind.

Text: Helwi Braunmiller; Foto: Sanitas

Ein kleines Regal mit übersichtlichem Inhalt, ein Lieblingskuscheltier, ein, zwei Rasseln, vielleicht ein hübsches Mobile überm Wickeltisch: Haben Sie schon einmal ein solches Kinderzimmer gesehen? Meist quellen Kisten und Körbe bereits kurz nach der Geburt über voll gut gemeinter Spiel- und Bespassungsangebote für die Kleinsten. Dabei brauchen sie gerade in den ersten Monaten nicht viel.

Klasse statt Masse

Babys sind eine ehrliche, unbestechliche Kundschaft: Was sie langweilt oder überfordert, bleibt liegen. Besser man investiert also in gute Qualität statt in Masse. Denn müssen schon Kleine aus einer Fülle von Angeboten auswählen, fühlen sie sich oft überfordert und verlieren die Lust am Spielen. Im Gegenteil: Viele Babys greifen über Wochen hinweg beharrlich immer wieder zu den gleichen Dingen.

Folgende Kriterien helfen bei der Auswahl:

  • Spielsachen sollten mindestens das CE-Zeichen tragen. Dieses wird aber von keiner neutralen Stelle beurteilt.
  • Das Spielzeug sollte keine Giftstoffe enthalten. Das GS-Zeichen (steht für: geprüfte Sicherheit) wird von seriösen Prüfstellen verteilt und ist ein gutes Qualitätskriterium. Als Faustregel gilt: Spielsachen, die stark oder unangenehm riechen oder sich eigenartig anfühlen, haben im Kinderzimmer nichts verloren. Insbesondere sogenannte PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), Phtalate (Plastikweichmacher), blei- oder phtalathaltige Farben und Nickel stehen auf dem Index.
  • «Spielgut»-Siegel: Spielsachen mit diesem Siegel sind sowohl auf gesundheitliche Unbedenklichkeit als auch auf ihren Spassfaktor getestet.
  • Altersangaben auf dem Spielzeug geben einen Hinweis darauf, ab wann es sicher ist, beispielsweise keine Kleinteile verschluckt oder eingeatmet werden können. Babys verändern sich im ersten Jahr aber sehr schnell: In den ersten Wochen sind sie zugleich kurz- und weitsichtig. Deshalb fasziniert sie anfangs vor allem, was sich 20 bis 25 Zentimeter vor ihrem Gesicht abspielt und starke Farbkontraste bildet, Mobiles beispielsweise. Ab dem dritten Monat sehen die Kleinen beidseitig bis 2.5 Meter Entfernung scharf und beginnen, gezielt nach Dingen zu greifen. Dann finden sie vielleicht zum Beispiel einen Spielbogen spannend oder beginnen, sich für Rasseln zu erwärmen. Tendenziell gilt aber: Altersempfehlungen sind meist sehr niedrig gehalten. Schauen Sie deshalb auch selbst darauf, wie weit Ihr Kind schon ist und was es interessieren könnte.
  • Alle Spielsachen müssen auch in den Mund genommen werden können: Bücher aus Stoff oder Pappe, Beissringe etc. machen Babys deshalb besonders Spass.
  • Alles, was einen direkten hör- oder spürbaren Effekt hat, gefällt Babys, wenn sie beginnen, die Welt zu entdecken: Rasseln, Kochlöffel und Töpfe, Zeitungen zum Zerreisen, Glöckchen usw. an Spielbögen.
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