Dossier: Junge Erwachsene

Wohnungssuche: Die wichtigsten Kriterien

Was während der Besichtigung als Traumwohnung erscheint, entpuppt sich nach dem Einzug vielleicht als Albtraum. Damit man keine unangenehmen Überraschungen erlebt, sollte man sich bereits bei der Wohnungssuche über seine Auswahlkriterien im Klaren sein.

Text: Julie Freudiger; Foto: Unsplash

Manchmal sollte man sich einfach Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzen. Und manchmal ist es besser, sich gut vorzubereiten. Denn wer unüberlegt in die erstbeste Wohnung oder WG zieht, erlebt unter Umständen einige böse Überraschungen. Etwa dann, wenn es sich anfühlt, als würde das Tram mitten durchs Schlafzimmer rollen. Oder wenn man bemerkt, dass man doch nicht für das WG-Leben geschaffen ist. Damit solch wichtige Punkte nicht in der Euphorie der Wohnungsbesichtigung untergehen, sollte man für sich frühzeitig einige grundsätzliche Fragen klären.

WG oder Studio?

Soll es lieber eine WG oder eine eigene Wohnung sein? Wer auf sein Budget achten muss, findet in einer WG die günstigere Variante: Nicht nur die Miete wird durch die Anzahl der Mitbewohner geteilt, sondern auch Fixkosten wie Internetanschluss sowie Strom- und Heizkosten. Ein weiterer Pluspunkt: In einer WG ist man selten allein. Gerade wer neu in einer Stadt ist, findet so leichter Anschluss. Idealerweise haben alle Mitbewohner eine ähnliche Tagesstruktur sowie die gleichen Vorstellungen vom Zusammenleben – und von Sauberkeit. Konflikte sind sonst vorprogrammiert. Wer viel Privatsphäre bevorzugt, stösst in einer WG eher an seine Grenzen.

Stadt oder Land?

Der Vorteil des Wohnens auf dem Land oder in der Agglomeration: Die Mieten sind günstiger als in der Stadt. Ausserdem ist es ruhiger und Haustiere freuen sich über eine grüne Umgebung. Dafür ist der Weg zur Arbeit oder an die Hochschule länger. Spontan ins Kino zu gehen oder spätnachts sicher und unkompliziert wieder nach Hause zu kommen, ist unter Umständen nicht möglich. Wer sich ins Nachtleben stürzen und die kulturellen Angebote rege nutzen möchte, nimmt daher besser die höhere Miete und die Geräuschkulisse einer Stadtwohnung in Kauf.

Wie sind die Nachbarschaft und das Quartier?

Auch wenn ein günstiger Mietzins lockt: Man sollte vor dem Einzug das Quartier oder den Strassenabschnitt etwas genauer prüfen. Ist es ein sicherer Stadtteil oder liegt er direkt im Rotlichtmilieu? Verwandelt sich der vermeintlich ruhige Platz am Abend in eine Partymeile – mit nächtlichem Lärm und morgendlichem Gestank? Oder gibt es in der Nähe kaum nette Kaffees und Einkaufsmöglichkeiten?

Kriterien für die Wohnungswahl

  • Wie hoch ist Ihr Budget? Die Wohnungsmiete sollte maximal ein Drittel des gesamten Einkommens ausmachen. Legen Sie bei der Suche von Anfang an eine Obergrenze fest.
  • Brauchen Sie viel Ruhe und Privatsphäre oder fühlen Sie sich schnell allein?
  • Falls Sie Haustiere halten: Sind diese in der Wohnung erlaubt? Ist die WG-Mitbewohnerin oder der -Mitbewohner allergisch auf Tierhaare?
  • Besitzen Sie Sportgeräte, die Platz benötigen? Wenn ja: Gibt es einen trockenen, sicheren und leicht zugänglichen Ort, an dem Sie Ihre Fahrräder, Snowboards, Ski oder Surfbretter lagern können?
  • Wie weit entfernt liegt die nächste Haltestelle für öffentliche Verkehrsmittel? • Welches sind die nächsten Einkaufsmöglichkeiten?
  • Wie lange ist Ihr Arbeitsweg oder der Weg an die Hochschule? Und wie lange sind Sie bereit, zu pendeln?
  • Falls Sie ein Auto besitzen: Gibt es ausreichend Parkplätze in der Umgebung oder die Möglichkeit, einen Parkplatz zu mieten?
  • Sind Sie lärmempfindlich? Prüfen Sie, ob der Verkehr vor der Wohnung während der Stosszeiten gut zu hören ist, ob das Tram alle zehn Minuten quietschend um die Ecke biegt oder die Wohnung in einer Flugschneise liegt.
  • Liegt die Wohnung über einem Restaurant oder Imbissstand? Wenn ja, sollten Sie nicht empfindlich auf Gerüche reagieren.

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