Dossier: Schwangerschaft

So bereiten Sie sich aufs Stillen vor

Stillen ist praktisch: Sie haben die perfekte Nahrung fürs Baby immer dabei, egal, wo Sie gerade sind. Tipps, damit es mit dem Stillen von Anfang an klappt.

Text: Helwi Braunmiller; Foto: Unsplash

Körperkontakt, Streicheleinheiten, Nähe: All das bringt das Stillen automatisch mit sich – und deshalb plant der Grossteil aller werdenden Mütter, ihrem Baby die Brust zu geben. Gerade für Erstgebärende läuft es aber manchmal am Anfang nicht so rund – etwa eine bis zwei von hundert Frauen bekommen in der ersten Stillzeit eine Brustentzündung, und viele stillende Mütter klagen phasenweise über wunde Brustwarzen.

Ihr Körper bereitet sich aufs Stillen vor

Der Körper bereitet sich selbstständig aufs Stillen vor. Schon während der Schwangerschaft verändern sich die Brüste. Sie werden praller und fühlen sich geschwollen an. Vielfach sind schmerzende Brüste das erste Anzeichen einer Schwangerschaft, denn das Drüsengewebe sowie die Milchgänge beginnen zu wachsen. Die Brustwarzen werden sensibler, der Warzenhof wird oft dunkler und grösser. Talgdrüsen, die ein Fett ausscheiden, das die Brustwarzen pflegt, werden sichtbar.

Prinzipiell hat der Körper damit selbstständig das optimale Vorbereitungsprogramm durchlaufen. Sie können diese natürlichen Prozesse aber unterstützen, indem Sie ein paar Punkte beachten:

  • Achten Sie auf gute Pflege: Cremen Sie Ihre Brüste in der Schwangerschaft mit Creme oder Öl ein – am besten mit natürlichen Pflegeprodukten ohne künstliche Duft-, Konservierungs- oder Farbstoffe. Verzichten Sie auf mineralölhaltige Produkte, und verwenden Sie keine alkoholhaltigen Produkte (beispielsweise Parfums) oder Seife auf den Brustwarzen: Sie trocknen die Haut aus.
  • Ihre Brüste schmerzen? Dann helfen warme Wickel oder warme, wohltuende Bäder, denen Sie ein entspannendes Öl statt austrocknender seifenhaltiger Badezusätze zugeben.
  • Tragen Sie bequeme, gut stützende BHs aus Baumwolle.
  • Vermeiden Sie es, die Brustwarzen zusätzlich zu reizen: Die Abhärtung durch raue Handtücher, Zitronensaft, Bürsten oder gar Luffaschwämme, wie sie ältere Ratgeber empfehlen, ist unnötig – und oft kontraproduktiv, weil sie zu Verletzungen führt. Studien konnten keinerlei positive Wirkungen solcher Abhärtungen belegen.
  • Sie haben Flach- oder Hohlwarzen? Falls erforderlich, können Sie auf Brustwarzenformer zurückgreifen. Fragen Sie Ihre Hebamme danach.

Die beste Vorbereitung aufs Stillen ist, sich bereits in der Schwangerschaft gedanklich damit auseinanderzusetzen. Wenn Sie beispielsweise wissen, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen, können Sie sich viele Stillprobleme ersparen. Darüber hinaus brauchen Sie nicht viel fürs Stillen. Kleine Sofakissen helfen, eine gemütliche Position einzunehmen. Und Stilleinlagen sind für Frauen sinnvoll, bei denen immer wieder Milch austritt. Wiederverwendbare mit Seidenanteil tun den strapazierten Brustwarzen besonders gut.

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