Solidarität in einer digitalisierten Welt

Die Stiftung Sanitas beschäftigt sich mit wichtigen gesellschaftsrelevanten Themen der Schweiz: Seit 2016 fördert sie die Gesundheit junger Menschen und engagiert sich in der Diskussion um gesellschaftliche Auswirkungen der Digitalisierung.


Wichtigstes Engagement der Stiftung im vergangenen Jahr war die Umfrage «Digitale Lebensvermessung und Solidarität», welche sie zusammen mit der Forschungsstelle sotomo entwickelt und die Resultate im Juni 2018 an einer Medienkonferenz vorgestellt hat.

Digitalisierung bringt neue Möglichkeiten in fast allen Lebensbereichen mit sich. Die Menschen hinterlassen damit aber auch immer mehr digital erfasste, persönliche Daten. Beispielsweise, indem sie im Internet suchen, kostenlose E-Mail- oder Chat-Dienste nutzen und vermehrt Messgeräte wie Life-Tracking-Uhren auf sich tragen, die Schritte zählen oder Fahrradrouten dokumentieren.

In der Umfrage beantworteten über 3000 Menschen aus der Schweiz Fragen dazu, wie sie digitale Anwendungen zur Lebensvermessung nutzen, wie sie zu Datenspuren stehen und welche Folgen ihrer Meinung nach das Messen und Vergleichen für die Solidarität in der (Versicherten-)Gesellschaft haben könnte.


Mehr digital messen trotz Bedenken

Das Resultat: Die Bevölkerung ist ambivalent. Angebote mit digitaler Datenerfassung werden zwar oft und gern genutzt, gleichzeitig bestehen jedoch grosse Bedenken, dass der Einzelne dadurch mehr überwacht wird, an Individualität verliert und eine ungewollte Datentransparenz in Zukunft negative Auswirkungen haben könnte. Eine Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass digitales Datensammeln einen negativen Einfluss auf die Solidarität innerhalb der Gesellschaft hat, und befürwortet Massnahmen zur Stärkung der Solidarität. Spannend ist, dass viele finden, solche Massnahmen sollten von den einzelnen Menschen ausgehen, nicht vom Staat oder von der Wirtschaft.

Für Prof. Dr. med. Felix Gutzwiller, Präsident des Stiftungsrates der Sanitas Krankenversicherung, lieferte die Umfrage Einsichten, die nachdenklich, aber auch positiv stimmen können:

«Die Resultate verstärken die These, dass immer einfacher verfügbare personalisierte Datenprofile Solidaritäten zurückdrängen können. Gleichzeitig stimmt es mich optimistisch, wenn die Einzelnen sich selber verantwortlich sehen für die Stärkung wichtiger Werte in der Gesellschaft.»

Die Stiftung wird sich daher für eine weiterführende, breite gesellschaftliche Debatte engagieren, wie verschiedene Akteure Verantwortung für die künftige Entwicklung von Solidarität übernehmen können.


Auf Tuchfühlung mit der Bevölkerung

Ende Oktober war die Stiftung Sanitas mit dem Thema «Digitale Lebensvermessung und Solidarität» am Digital Day im Zürcher Hauptbahnhof mit einem viel besuchten Stand präsent. Die Messebesucher ermittelten ihre persönliche Haltung zu dem Lifetracking und der Nutzung von digitalen Angeboten über einen Fragebogen und nahmen Denkanstösse zur Solidarität in der «gläsernen Gesellschaft» über Videobotschaften und rege Diskussion mit Sanitas Mitarbeitenden gerne auf.

Gesundheit und Prävention

Im vergangenen Jahr hat die Stiftung mehrere Präventionsprojekte gefördert, die junge Menschen zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit Gesundheit, einem gesunden Lebensstil und für die Integration in die Gesellschaft motivieren.

Die Stiftung Sanitas unterstützt beispielsweise die Schtifti Foundation für das Projekt Gorilla, welches junge Menschen darin bestärkt, sich via Freestyle-Sport in Bewegung zu halten, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und sich umweltschonend zu verhalten. Die Stiftung ermöglichte im Jahr 2018 die Weiterentwicklung von On- und Offline-Massnahmen, damit Nachwuchsbotschafter gecoacht werden können und die Gorilla Community via Online-Medien in Schwung bleibt.