Dossier: Trendsport

Fit wie Rocky: Boxen als Training

Boxtrainer Beda Mathis vom Boxclub Sportring Zürich erklärt, weshalb Fitnessboxen ein optimales Ganzkörpertraining für alle ist.

Text: Clau Isenring

Muss man eine «Kämpfernatur» sein fürs Fitnessboxen?

Nein, Fitnessboxen ist auch für «friedliche» Menschen sehr gut geeignet. Aber auch bei den Fitnessboxern kann durchaus ein gewisses «Rocky-Feeling» aufkommen.

Wie läuft ein Fitnessboxtraining ab?

Beim Fitnessboxen wird immer paarweise trainiert. Einer trägt die sogenannten Pratzen, eine Art grössere Handschuhe mit Schlagpolstern auf der Handfläche. Der andere schlägt in diese Pratzen. Der Trainer gibt dazu verschiedene Übungen vor. Dann wird gewechselt. Nach dem Schlagtraining folgt eine Kraftsequenz, zum Beispiel mit Medizinbällen. Am Schluss machen wir ein gemeinsames Auslockern.

Welche Ausrüstung braucht ein Einsteiger?

Normale Sportkleidung, saubere Hallenschuhe und Bandagen für die Hände genügen. Die Boxhandschuhe stellt bei uns der Club zur Verfügung.

Wie unterscheidet sich das Fitnessboxen vom Training der Wettkampfboxer?

Wir machen mit den Fitnessboxern genau die gleichen Übungen wie mit unseren Wettkampfboxern. Was fehlt, ist die Spannung. Die spürt man erst, wenn man einem Gegner gegenübersteht.

Ist Boxen gefährlich?

Die Schläge spürt man schon, aber es gibt kaum je Verletzungen. Die Schläge sind weit weniger schlimm, als es für Laien aussieht. Was ein Fussballer beim Kopfballtraining einsteckt, ist härter, weil er mit dem Kopf in Richtung Ball geht. Boxer weichen dem Schlag möglichst aus, und es kommt selten vor, dass man voll in einen Schlag läuft.

Wie lange dauert es, bis Einsteiger die Boxtechnik beherrschen?

Fitnessboxer haben relativ schnell das Gefühl: «Jetzt kann ich’s!» In der Regel dauert es zwei bis drei Monate, bis man die Übungen flüssig durchboxen kann. Beim echten Boxen dauert es etwa ein Jahr, bis ein Anfänger einen Kampf gegen einen anderen Anfänger absolvieren kann. Bis jemand wirklich gut boxt, dauert es aber mehrere Jahre.

Ist es möglich, vom Fitnessboxen ins «echte» Boxen zu wechseln?

Grundsätzlich schon. Aber ich empfehle dann, zuerst mit einem Personal Trainer die Technik zu überprüfen und zu verbessern. Beim Fitnessboxen schleichen sich Fehler ein. Wenn man beispielsweise den Kopf immer ein wenig zu weit vorne hat, fängt man im Ring schnell einen Treffer ein.

Worauf gilt es zu achten, wenn jemand einen Boxsack für zu Hause möchte?

Wichtig ist, ein Qualitätsprodukt zu kaufen und keine Billiglösung zu wählen. Einsteiger sollten mit leichten Geräten arbeiten. Ein Doppelender – diese Boxsäcke werden an Boden und Decke fixiert – eignet sich zum Beispiel sehr gut.

Kleines Boxglossar

Von der Bantam bis zum Uppercut – hier sind einige der häufigsten Boxbegriffe kurz erklärt.

Fitnessboxen von Aarau bis Zürich

Lust auf Fitnessboxen? Hier eine Auswahl an Boxclubs, die Fitnessboxen anbieten. Alle Schweizer Boxclubs mit Postleitzahlsuche finden Sie auf www.swissboxing.ch.

Beda Mathis
Boxtrainer, Boxclub Sportring Zürich

boxclub.ch

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