Wie funktioniert das trendige Faszientraining, für wen ist es geeignet und was bringt die Rolle? Severin Eggenschwiler beantwortet die wichtigsten Fragen.
Das ganzheitliche Faszientraining wurde von der internationalen Faszienforschung um Dr. Robert Schleip entwickelt und umfasst vier Säulen:
Zum Bindegewebe – also zu den Faszien – zählen Bänder, Sehnen, die Bindegewebshülle, welche die Muskeln umschliesst, das Unterhautbindegewebe und die Gelenkkapseln. Kurz: alle Gewebe, die Kollagen enthalten. Kollagen ist eine faserige Struktur, ein Netzwerk, das sich durch den gesamten Körper zieht und den Menschen «zusammenhält». Die Faszie überträgt zudem die Kraft der Muskeln, kommuniziert mit dem Nervensystem, dient als Sinnesorgan und sorgt für einen optimalen Stoffaustausch.
Auf jeden Fall. Die Rollen sind handlich, einfach anzuwenden und bringen viel für ein fittes Bindegewebe. Wer mit der Rolle die Faszien massiert, erlebt eine Art «Wohlweh»: Zuerst ist es ein bisschen schmerzhaft, dann spürt man, wie sich die Verklebungen lösen, und die Massage wird angenehm.
Es gibt zwei Arten: schnelles und langsames Rollen. Das schnelle Rollen eignet sich für Sportler als Aufwärmtraining vor dem Wettkampf. Die Mehrheit sollte für einen maximalen Effekt langsam und ganz bewusst rollen. Langsam heisst: ein Zentimeter pro Minute.
Für alle, die mit der Rolle arbeiten, gilt: Kein Hohlkreuz! Es gibt zudem fünf Faktoren, bei denen man zuerst mit einem Arzt klären sollte, ob ein Faszientraining unproblematisch ist:
Eine Rolle kostet zwischen 40 und 70 Franken. Wichtig ist es, die Rolle in der richtigen Härte zu wählen. Wer ein eher weiches, empfindliches Bindegewebe hat, fühlt sich mit einer weicheren Schaumstoffrolle wohler.
Severin Eggenschwiler
Dipl. Physiotherapeut FH Fascial Fitness Trainer, Medbase Thun
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