Dossier: Junge Erwachsene

Gesund reisen: Impfungen und Reiseapotheke

Parasiten und exotische Krankheitserreger können einem die Ferien verderben. Das lässt sich mit ein paar Vorbereitungen und Vorsichtsmassnahmen aber häufig verhindern. Was muss alles in die Reiseapotheke, welche Impfungen sind zwingend und was hilft gegen Reisedurchfall?

Text: Julie Freudiger; Foto: Lisheng Chang / Unsplash

Übelkeit, Durchfall, Fieber, Schmerzen: Wer in ferne Länder reist – vor allem in die Tropen oder Subtropen, Entwicklungs- oder Schwellenländer –, kann unschöne Bekanntschaft mit verschiedenen Krankheitserregern machen. Nebst einigen Vorsichtsmassnahmen und einer gut ausgestatteten Reiseapotheke sind auch ausreichender Schlaf und genügend Pausen empfohlen. Denn Müdigkeit und Abgeschlagenheit schwächen die körpereigenen Abwehrkräfte – und eine Reise in eine andere Klimazone sowie die vielen neuen Eindrücke sind anstrengend.

Reisedurchfall vorbeugen

In Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika ist das Risiko hoch, an Reisedurchfall zu erkranken. Verursacher des Leidens können ungewohnte Nahrungsmittel, Stress durch Klimawechsel und Zeitumstellung sowie schlechte Hygiene sein. Die Krankheitserreger werden meist über Nahrungsmittel und unsauberes Trinkwasser aufgenommen. Bei schwerwiegendem Durchfall, der mehrere Tage anhält, sollten Sie einen Arzt oder Medgate konsultieren. Eine heftige Magen-Darm-Infektion kann langfristige Folgen haben. Es lohnt sich also, einige Vorsichtsmassnahmen zu beachten:

  • Keine Rohkost: Kochen oder schälen Sie die Nahrungsmittel. Fleisch und Fisch sollten durchgegart sein.
  • Trinken Sie nur Wasser aus gekauften, versiegelten Trinkwasser- oder Mineralwasserflaschen. Oder kochen Sie das Wasser ab und filtern Sie es mit einem speziellen Wasserfilter.
  • Die Zähne mit Trinkwasser aus der Flasche putzen.
  • Auf Eiswürfel verzichten, ausser sie sind industriell mit Trinkwasser hergestellt.
  • Waschen Sie sich immer gut die Hände.
  • Essen in Garküchen und an Imbissständen ist mit grosser Vorsicht zu geniessen, die Hygienestandards sind oft ungenügend.

Welche Impfungen sind notwendig?

Je nach Reisedestination und -vorhaben sind gewisse Impfungen empfehlenswert, beispielsweise Typhus, Hepatitis A und B oder Tollwut. Ein aktueller Impfschutz gegen Gelbfieber ist für einige Länder sogar Pflicht, damit man einreisen darf. Für den Nachweis des Impfschutzes ist zudem ein internationales Impfbüchlein notwendig, das von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ausgestellt wird. Wenn Sie eine Reise in ferne Länder planen, vereinbaren Sie daher frühzeitig einen Termin bei der Hausärztin oder beim Tropenarzt, um sich beraten zu lassen.

Die Grundversicherung vergütet die Impfungen, die in der Schweiz generell empfohlen sind, etwa diejenige gegen Diphterie (bakterielle Infektion der oberen Atemwege). Einige Impfungen für die Reise sind gemäss den allgemeinen Versicherungsbedingungen bei Abschluss der Versicherung durch Zusatzversicherungen gedeckt. Im Sanitas Portal können Sanitas Versicherte mit dem Deckungs-Check herausfinden, welche Impfungen durch ihre Versicherung gedeckt sind. Ausserdem können sie in der App ein digitales Impfbüchlein anlegen und wahren so stets den Überblick über ihren Impfstatus.

Malariaprophylaxe und Mückenschutz

Gegen die Tropenkrankheit Malaria gibt es keinen Impfstoff. Wer in ein Malaria-Hochrisikogebiet reist, muss unter Umständen vor der Abreise vorbeugend Tabletten gegen Malaria einnehmen. Je nach Destination ist aber auch eine Malariaprophylaxe ausreichend, die man für den Notfall mitnimmt. Der Besuch beim Hausarzt oder bei der Tropenmedizinerin ist vor einer Reise in Malaria-Risikogebiete unerlässlich.

Sich gar nicht erst von Mücken stechen zu lassen, ist der wichtigste Schutz gegen Malaria und andere durch Mücken übertragbare Krankheiten. Nehmen Sie genügend Mückenspray und ein Imprägniermittel für die Kleider mit. Lange Hosen und langärmlige T-Shirts sowie Moskitonetze über dem Bett sind weitere ratsame Massnahmen.

Was gehört in die Reiseapotheke?

Eine Reiseapotheke ist für jeden Urlaub empfehlenswert. Denn es ist ärgerlich, die Ferientage mit der Suche nach einer Apotheke zu verbringen. Ausserdem kann dabei die Sprache ein Hindernis sein oder das gewünschte Medikament ist nicht an Lager.

Der Inhalt der Reiseapotheke hängt vom Reiseziel ab. Für einen Städtetrip in Europa sind Pflaster, Verbandmaterial, Desinfektionsmittel sowie ein Schmerzmedikament ausreichend. Wer jedoch in ferne Länder reist, sollte seine Reiseapotheke besser ausrüsten. Etwa mit einem durchfallhemmenden Medikament, einem gegen Reiseübelkeit und Erbrechen sowie einem Antibiotikum für Notfälle (die Einnahme vorher immer mit einem Arzt besprechen!). Auch ein Fieberthermometer in bruchsicherer Hülle, eine Pinzette und eine kleine Schere können wertvolle Dienste leisten. Wer in sehr abgelegene Gebiete reist, benötigt unter Umständen sogar sterile Materialien wie Spritzen, Kanülen und Handschuhe. Eine Checkliste für die Reiseapotheke hilft Ihnen beim Packen. Dringend benötigte Medikamente sollten auf Handgepäck und aufgegebenes Gepäck aufgeteilt werden.

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