Schwerhörigkeit: Symptome, Ursachen, Behandlung

Das Ohr ist das Tor zur Klangwelt. Schwerhörigkeit hat deshalb nicht nur psychische, sondern auch gesellschaftliche Folgen.

Text: Laurina Waltersperger

Bilder: iStock

10 Min

05.05.2025

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Das Ohr ist ein Meisterwerk der Natur: Es nimmt die Laute unserer Umwelt als physikalische Inputs auf, wandelt sie in elektrische Signale um und leitet diese an unser Gehirn weiter. So erleben wir die Klänge der Welt.

Doch diese Klänge können immer leiser werden. Besonders mit steigendem Alter lässt das Gehör nach. Wie stark dies der Fall ist, bestimmt die Summe aller lauten Klangerfahrungen im Laufe unseres Lebens: eine Arbeit mit Lärm, laute Konzerte, die Autobahn hinter dem Haus.

«Wenn Sie merken, dass Sie in Gesellschaft andere nicht mehr gut verstehen, sollten Sie zum Akustiker gehen.»

René Bürgin, Hörgeräteakustiker

Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf die Inputs für unser Ohr zu achten – und bei Symptomen eines Hörverlusts rasch zu handeln.

Symptome: Welche Anzeichen weisen auf eine Schwerhörigkeit hin?

Die Leistung unseres Gehörs nimmt in den meisten Fällen schleichend über einen längeren Zeitraum ab. «Umso schwieriger ist es, die Verminderung als betroffene Person selbst feststellen zu können», sagt René Bürgin. Der Akustiker ist Präsident der Akustika, des Schweizerischen Fachverbands der Hörgeräteakustik.

Als Faustregel gilt: «Wenn Sie merken, dass Sie in Gesellschaft andere nicht mehr gut verstehen, sollten Sie zum Akustiker gehen», sagt Bürgin. Die meisten würden jedoch viel zu lange zögern. Das führe dazu, dass Menschen mit einer Höreinschränkung im Durchschnitt fünf bis zehn Jahre zu spät erst Hilfe suchen.

Zudem weisen auch diese Anzeichen auf einen beginnenden Hörverlust hin:

  • Mühe mit einzelnen Buchstaben

    Wenn das Gehör nachlässt, machen uns hochfrequente Konsonanten wie SCH, S, F, T, P, K und Z zuerst Mühe. Betroffene hören sie weniger deutlich als Vokale, die den Klangschwerpunkt in einer tieferen Frequenz haben.

  • Hohe Stimmlagen sind unverständlich

    Generell bereiten Betroffenen mit Hörverlust hohe Frequenzen Schwierigkeiten. Das gilt entsprechend besonders für Frauen- und Kinderstimmen. Betroffene nehmen diese häufig als undeutlich und unverständlich wahr.

  • Lärmempfindlichkeit

    Wenn normale Hintergrundgeräusche wie Strassen- oder Baulärm plötzlich übermässig laut erscheinen, könnte dies ebenfalls auf eine Hörminderung hindeuten.

    Der Grund dafür liegt im Innenohr: Dort befinden sich die Haarzellen. Sie haben zwei Funktionen: Sie verstärken sehr leise Geräusche und dämpfen dafür laute Geräusche.

    Sind die Haarzellen beschädigt, besonders im hohen Frequenzbereich, dann können sie die Lautstärke nicht mehr richtig regulieren – und die lauten Geräusche können schneller unangenehm werden.

  • Erhöhte Lautstärke bei Radio und TV

    Ein weiteres Indiz kann das Bedürfnis sein, die Lautstärke beim Fernsehen oder Radio höher als gewöhnlich einzustellen, um alles klar zu hören.

  • Häufiges Nachfragen

    Mehrfaches Bitten um Wiederholung des Gesagten während Gesprächen kann ein Hinweis darauf sein, dass nicht alles klar verstanden wird.

Ursachen: Was kann Schwerhörigkeit verursachen?

Am häufigsten sind Menschen von altersbedingter Schwerhörigkeit betroffen. Das heisst: Ihr Hörvermögen schwindet mit steigendem Alter. Wie früh und vor allem wie stark dies geschieht, hängt davon ab, wie «laut» ihr Leben war. Hörexperte René Bürgin sagt es so: «Die Altersschwerhörigkeit ist die Summe aller lauten Klangereignisse in unserem Leben.»

Genauer gesagt, bestimmt die Anzahl der beschädigten Haarzellen in der Hörschnecke (Cochlea), wie stark der Hörverlust ist. «Die Haarzellen im Innenohr kommen bei Lärm zum Erliegen und wachsen nicht mehr nach», sagt Bürgin.

«Die Altersschwerhörigkeit ist die Summe aller lauten Klangereignisse in unserem Leben. »

René Bürgin, Hörgeräteakustiker

Zu den häufigsten Ursachen für Lärmbelästigung zählen:

  • Lärm im Alltag: Verkehr, Autofahren mit offenem Fenster
  • Lärm bei der Arbeit: Maschinen, Stanzwerke, Schreinereien, Baustellen
  • Zu laute Musik über längere Zeit

Heute weiss die Wissenschaft, dass nicht nur einzelne laute Töne oder Events wie ein zu lautes Konzert das Gehör schädigen können – sondern auch die Dauer der Beschallung bei geringerer Lautstärke.

Letzteres kann vor allem für Menschen zur Gefahr werden, die sehr häufig Kopfhörer tragen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in dem Zusammenhang einen globalen Standard fürs sichere Musikhören festgelegt:

  • Für Erwachsene sind es maximal 80 Dezibel über eine Dauer von 40 Stunden pro Woche.
  • Für Kinder sind es 75 Dezibel über eine Dauer von 40 Stunden pro Woche.

Zu den 40 Stunden zählt auch anderer Freizeitlärm, nicht nur das Musikhören. Bei Letzterem spielt es zudem keine Rolle, welche Musik man hört.

Akustiker Bürgin erzählt aus seinem Alltag: «Viele Menschen denken, dass ihre Lieblingsmusik laut aufgedreht weniger schädlich ist als andere Musik. Doch: Lärm hat nichts damit zu tun, ob ich die Musik mag oder nicht.» Entsprechend ist zu lauter Heavy Metal genau so schädlich wie zu laute klassische Musik.

Doch nicht nur Lärm schädigt die Ohren. Ein Hörverlust kann auch andere Ursachen haben:

  • Erkältung oder Mittelohrentzündung

    Bei einer Erkältung schwellen die Schleimhäute an. Das kann dazu führen, dass die Ohrtrompete ebenfalls anschwillt. Sie verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum.

    Schwillt die Ohrtrompete an, wird das Mittelohr nicht mehr richtig belüftet. Das führt dazu, dass wir ein Druckgefühl im Ohr empfinden und nur noch dumpf hören. Es kann sich auch so anfühlen, als wäre das Ohr verstopft.

    Sobald jedoch die Entzündung im Nasen-Rachen-Raum abklingt, kann das Sekret aus dem Mittelohr wieder abfliessen, es wird erneut belüftet und die Hörbeschwerden lassen nach.

    Bei einer Mittelohrentzündung füllt sich der Hohlraum im Mittelohr mit Flüssigkeit. Das Trommelfell und die Gehörknöchelchen können dann nicht mehr ausreichend schwingen, um die Inputs von aussen ins Innenohr und ans Gehirn weiterzuleiten. Entsprechend hören wir schlechter.

    Auch hier lässt der Hörverlust mit der Heilung der Infektion wieder nach. Nur in sehr seltenen Fällen, wenn eine unbehandelte Infektion die Gehörknöchelchen, das Trommelfell oder den Knochen schädigt, der das Mittelohr umgibt, kann es zu anhaltenden Schäden am Gehör oder zu einer Hirnhautentzündung kommen.

  • Akustische Traumata

    Starke Schallreize wie eine Explosion oder ein Knall können die Haarzellen im Innenohr akut schädigen und auch das Trommelfell verletzen.

    Betroffene klagen häufig über ein Ohrgeräusch und ein schlechteres Hörvermögen. Expertinnen raten in einem solchen Fall dringend, sofort bei einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO) Hilfe zu suchen.

  • Hörsturz

    Bei einem Hörsturz – häufig auch «Ohrinfarkt» genannt – treten plötzlich meist einseitige Hörprobleme auf. Im Moment des Infarkts werden die Haarzellen temporär nicht durchblutet und können so dauerhaft beschädigt werden.

    Infolgedessen werden die Schallwellen im Innenohr nicht mehr richtig verarbeitet. Um dies zu verhindern, sollte schnellstmöglich eine Ohrenärztin oder ein Ohrenarzt (HNO) aufgesucht werden. Meist wird dann Kortison verabreicht, um die Durchblutung wieder anzuregen.

    Typischerweise nehmen Betroffene den Hörsturz als dumpfes Gefühl wahr, wie «Watte im Ohr», und hören Ohrgeräusche – meist ist Letzteres ein akuter Tinnitus.

    Die Ursachen für einen Hörsturz sind bis heute ungeklärt. Es wird davon ausgegangen, dass er besonders durch starken Stress ausgelöst werden kann.

    Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen normalisiert sich das Gehör nach wenigen Stunden bis zu zwei Tagen selber wieder.

  • Verstopfter Gehörgang

    Es kann immer wieder vorkommen, dass Ohrenschmalz nicht wie üblich wieder abgebaut wird – und er so das Ohr verstopft.

    Bei Problemen, oft handelt es sich um ein vermindertes Hörvermögen, sollte man eine ärztliche Fachperson aufsuchen und die Gehörgänge reinigen lassen.
    Vorsicht beim Selberreinigen: Finger weg von Ohrenstäbchen. Diese schieben den Schmalz nur tiefer ins Ohr und können das Trommelfell schädigen. Faustregel: Man sollte nur so tief in den Gehörgang eindringen, wie dies mit dem kleinen Finger möglich ist.

Welche Arten von Hörverlust gibt es?

Wenn der Schall wegen eines Problems im Aussen- oder Mittelohr nicht mehr ans Innenohr weitergeleitet werden kann, sprechen Expertinnen und Experten von einer sogenannten Schallleitungsschwerhörigkeit. Sie führt meistens zu einem leichten bis mittleren Hörverlust und kann häufig mit ärztlicher Hilfe behoben werden.

Entstehen die Probleme jedoch im Innenohr, führt das meistens zu einer permanenten Verminderung des Hörvermögens. In diesem Fall sind die Haarzellen in der Ohrschnecke des Innenohrs (Cochlea) beschädigt.

Der Hörverlust kann sich hier mit der Zeit verstärken. Der Grad der Schwerhörigkeit reicht von leichtem bis zu völligem Hörverlust.

Behandlung: Was kann man gegen Schwerhörigkeit tun?

Bei Schäden im Mittelohr ist ein Besuch bei der HNO-Ärztin oder beim HNO-Arzt unverzichtbar. Je nach Diagnose ist häufig eine Reinigung der Gehörgänge notwendig. Handelt es sich um eine Infektion des Gehörgangs oder des Mittelohrs, helfen Medikamente, teilweise kann auch eine Operation zur Wiederherstellung der Mittelohrfunktion vonnöten sein.

Handelt es sich um Schallempfindungsschwerhörigkeit im Innenohr, können Hörgeräte oder implantierbare Hörsysteme bei leichter bis starker Hörschädigung das Hörvermögen wieder verbessern.

«Hier handelt es sich oft um die klassische altersbedingte Schwerhörigkeit, die wir in der Praxis am häufigsten sehen», sagt Akustiker René Bürgin. In diesem Fall gibt es verschiedene Ansätze:

  • Hörhilfen

    Moderne Geräte sind diskret und können individuell angepasst werden. Sie verbessern die Hörqualität und ermöglichen soziale Interaktionen. Beratung, Auswahl, Programmierung und Anpassung erfolgen durch Fachleute. Zusammen mit einer Fachperson können Sie verschiedene Hörsysteme testen und zur Probe tragen.

    Wichtig: Um sich an ein Hörgerät zu gewöhnen, brauche es mindestens zwei Monate Zeit, sagt Akustiker René Bürgin. «Es gibt eben keine Lesebrille fürs Gehör – alles muss individuell abgestimmt werden und das Gehirn muss die Inputs wieder neu lernen.»

    Faustregel: In erster Linie braucht es Akzeptanz und Geduld. Konkret heisst das, Sie müssen die Hörhilfe jeden Tag mindestens 12 Stunden tragen – nur so stellt sich eine Gewöhnung ein.

    Erst wenn die Hörzentren im Gehirn sich an die Signale der Hörsysteme gewöhnt haben, kommt es auch zum gewünschten Hörerfolg.

  • Cochlea-Implantate

    Diese sind für Menschen geeignet, bei denen herkömmliche Hörgeräte nicht funktionieren. Sie überbrücken das beschädigte Innenohr und stimulieren direkt den Hörnerv.

    Das Implantat ist ebenfalls die beste Lösung für Menschen mit komplettem Hörverlust.

  • Kommunikationstechniken

    Lippenlesen oder Gebärdensprache können Betroffenen dabei helfen, besser zu kommunizieren.

    Der Schweizer Verein Pro Audito bietet regelmässig Kurse an – auch online.

  • Frühförderung

    Bei Kindern mit Hörproblemen kann die Frühförderung entscheidend sein, um die Sprach- und Hörerziehung optimal zu fördern. Diese Kinder werden audiopädagogisch sowie logopädisch unterstützt.

  • Psychotherapie

    Bei begleitenden emotionalen Problemen wie Depressionen kann eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein.

  • Logopädie

    Die Logopädie hilft gegen die Folgen des Hörverlusts. Wenn etwa ein Kind nicht mehr hören kann, dann kann es auch nicht ohne Hilfe sprechen lernen. Hier können Logopädinnen und Logopäden unterstützen.

Gehör stärken: Hilft Hörtraining?

Egal ob präventiv oder therapeutisch: Wir können das Gehör trainieren – wie alle unsere Sinne.

Wenn Sie bereits eine Hörhilfe tragen, beinhaltet dieses Training auch das kontinuierliche Tragen des Geräts. Das sollte mindestens 12 Stunden pro Tag sein.

Für die auditiven Sinnesübungen ist es am einfachsten, sie spielerisch in den Alltag einzubauen. Hierzu ein paar konkrete Übungen, die Ihr Hörvermögen fördern:

  • Spaziergänge akustisch neu erleben

    Lassen Sie Ihre Spaziergänge zum Akustik-Training werden, egal wo Sie unterwegs sind.

    Aufgabe: Wenn Sie das nächste Mal an einem Brunnen in Ihrer Umgebung vorbeigehen, dann nehmen Sie bewusst wahr, wie nah Sie sich dem Brunnen nähern müssen, um ihn zu hören.

    Beim darauffolgenden Mal halten Sie bewusst mindestens fünf Meter weiter weg an und versuchen Sie, den Brunnen zu hören.

    Das können Sie beliebig auch mit anderen Geräuschen machen: mit dem Rauschen des Bachs, der Musik im Restaurant nebenan oder dem Piepsen des Scanners an der Kasse im Supermarkt.

  • Neu Musik hören

    Wählen Sie ein Lied, das Ihnen gefällt – oder stellen Sie einfach das Radio an. Folgen Sie nun einem Instrument durch das ganze Lied hindurch – zum Beispiel der Gitarre oder der Violine.

  • Hörtraining-Apps

    Zahlreiche Hersteller von Hörgeräten und Trainingsanbieter bieten Apps fürs Hörtraining.

    Diese Apps beinhalten verschiedene Übungen: zum Beispiel bestimmen, ob ein Signal auf dem linken oder dem rechten Ohr zu hören ist. Oder die App spielt drei Töne vor, aus denen dann der Ton herauszuhören ist, der nicht identisch mit den beiden anderen ist.

    Andere Apps spielen Signale vor wie Geräusche, Sprache, Silben, Wörter, Reime oder Zahlen – die man entweder mit oder ohne Störgeräusche erkennen soll.

Vorbeugung: Was sind Präventionsmassnahmen?

Am besten beugen Sie vor, indem Sie Ihre Sinne aktiv nutzen und dabei zu Ihren Sinnesorganen Sorge tragen. Diese Massnahmen helfen Ihrem Gehör:

  • Gehörsinn stärken

    Trainieren Sie Ihr Gehör tagtäglich beim bewussten Lauschen – egal ob beim Spazieren, im Supermarkt oder bei der Arbeit. Was können Sie hören, was Sie noch nie so wahrgenommen haben?

  • Ruheinseln im Alltag schaffen

    Nehmen Sie sich regelmässig Zeit, um zur Ruhe zu kommen – ohne Geräusche. Die Stille ist eine Wohltat fürs Gehör, sofern Sie keinen Tinnitus haben. Bei Letzterem sind die Ruhepausen in absoluter Ruhe kontraproduktiv.

    Jedoch ist es gerade für Personen mit Tinnitus auch extrem wichtig, sich ebenfalls Inseln zu bauen, auf denen sie innerlich zur Ruhe kommen.

  • Sie bestimmen den Tinnitus – nicht er Sie

    Falls Sie von Tinnitus betroffen sind, schliessen Sie einen «Pakt» mit dem Ton im Ohr. Sagen Sie ihm, dass Sie ihm täglich fünf Minuten zuhören, wenn er sie dafür für den Rest der Zeit in Ruhe lässt.

    Akustiker Bürgin rät dies seiner Kundschaft. «Es funktioniert sehr gut, wie mir meine Kundinnen und Kunden rückmelden.» Bereits die fünf Minuten Zeit «für» den Tinnitus würden helfen, die Thematik anzunehmen – und den Ton damit nicht mehr als Problem zu sehen.

  • Ohrenschutz tragen

    Schützen Sie Ihre Ohren auf Konzerten oder in anderen lauten Situationen. Am besten eignet sich ein Ohrenschutz, der das Ohr ganzheitlich abdeckt. Es gibt individuelle Modelle mit Filtern, durch die Musik zwar leiser, aber immer noch ausgewogen wahrgenommen werden kann.

  • Sicher Musik hören

    Drehen Sie nicht über 80 Dezibel auf. Alles darüber ist schädlich für die Ohren. Hören Sie nicht zu lange am Stück Musik. In der Woche empfiehlt die WHO maximal 40 Stunden Lärmbelastung – das beinhaltet Musikhören und alle weiteren Lärmquellen in der Freizeit.

    Es gibt zahlreiche Apps zur Dezibelmessung, die oft als «dB-Meter» bezeichnet werden.

  • Ohren regelmässig reinigen

    Spülen Sie Ihre Ohren regelmässig mit warmem Wasser aus, um zu viel Ohrenschmalz zu vermeiden. Das Gleiche gilt auch nach einem Bad in Naturgewässern, wie abgestandenen Seen oder aber auch im Meer. Dort kommen zahlreiche Erreger vor, die das Ohr entzünden können.

  • Reduzieren Sie Stress

    Ein hohes Mass an Stress kann sich unterschiedlich auf das Gehör auswirken. Zum einen steht Stress im Zusammenhang mit Hörverlust oder Hörsturz. Zum anderen kann er weitere Hörprobleme wie etwa einen Tinnitus begünstigen oder sogar auslösen.

    Daneben zählt Stress auch zu den psychischen Ursachen einer Tinnitus-Erkrankung.

Häufigkeit und Folgen

Eine Hörminderung bedeutet nicht nur einen Verlust des Hörvermögens, sondern beeinflusst das gesamte Spektrum menschlicher Interaktion. 16 Prozent der Erwachsenen in Europa sind gemäss WHO von einer Hörminderung betroffen.

Dabei hat jeder Hörverlust seine eigene Dynamik. Es gibt unterschiedliche Arten, Grade und Stadien von Schwerhörigkeit, die von einer leichten Beeinträchtigung bis zur völligen Taubheit reichen. Einige sind vorübergehend, andere dauerhaft. Doch in jedem Fall ist sie ein Verlust, der weitreichende Auswirkungen hat:

  • Soziale Vereinsamung: Das Ohr gilt als «das soziale Organ». Ein Hörverlust oder gar Taubheit trennt uns deshalb von anderen Menschen und von sozialen Interaktionen. Wer schlecht oder nichts hört, lebt dadurch immer isolierter. Das erhöht das Risiko einer Depression und trägt im höheren Alter auch zu einer Verminderung der kognitiven Leistung bei.
  • Mangelnde Integration im Arbeitsleben: Wer eingeschränkt hört, der hat auch in jüngeren Jahren Probleme, sich zu integrieren. Oft zeigt sich das am Arbeitsplatz. Betroffene fühlen sich isoliert und können sich häufig beruflich nicht weiterentwickeln.
  • Lernprobleme bei Kindern und Jugendlichen: Wer in jungen Jahren nicht gut hört, dem fällt es schwer, Inhalte aufzunehmen. Das führt zu Lernschwierigkeiten. Ein gutes Gehör ist in diesem Alter essenziell, damit Kinder und Jugendliche lernen können, um so ihr geistiges Potenzial ausschöpfen zu können.
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