Natürliche Potenzmittel: Hausmittel bei Erektionsstörungen
Niemand spricht gerne über Erektionsprobleme. Dabei gibt es zahlreiche natürliche Potenzmittel und Hausmittel, die Betroffene ausprobieren können.
Probleme mit der Potenz frustrieren, kratzen am Selbstwertgefühl und führen zu Ängsten oder Hemmungen im Bett. Wer an Erektionsstörungen leidet, ist aber nicht allein. Viele Männer sind früher oder später davon betroffen.
Der erste Schritt zur Besserung ist oft das offene Gespräch sowie eine medizinische Abklärung, um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen.
Ausserdem gibt es diverse pflanzliche Wirkstoffe und natürliche Potenzmittel, die Betroffene ausprobieren können.
Natürliche Potenzmittel
Um Erektionsstörungen entgegenzuwirken, greifen Menschen schon seit Langem auf natürliche Potenzmittel zurück. Die Inhaltsstoffe mancher Gewächse sollen die Durchblutung fördern oder die Libido steigern. Dazu zählen:
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Ginseng
Ginseng wird in der chinesischen Medizin seit Jahrtausenden zur Behandlung diverser Beschwerden und Erkrankungen eingesetzt. Verschiedene Studien legen nahe, dass Ginseng mit seiner kreislaufanregenden Wirkung auch einen Einfluss auf die Potenz hat.
Da Ginseng in Kombination mit gängigen Diabetes-Medikamenten den Blutzuckerspiegel gefährlich senken kann, sollten Diabetiker bei der Einnahme der Wurzel Vorsicht walten lassen.
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Damiana-Pflanze
Die Damiana-Pflanze ist ein natürliches Aphrodisiakum: Sie fördert die sexuelle Erregung und Lust. Ausserdem wirkt sie entspannend und hilft dabei, Stress abzubauen.
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L-Arginin
Die Aminosäure L-Arginin, die etwa in Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und Nüssen vorkommt, hilft dabei, den Blutdruck zu senken und die Gefässe zu erweitern. Das Versprechen vieler Hersteller, dass L-Arginin zur Erektionsbildung beiträgt, konnte wissenschaftlich (noch) nicht nachgewiesen werden.
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Citrullin
Die Aminosäure Citrullin, die etwa in der Wassermelone oder in Kürbisgewächsen vorkommt, unterstützt die Erweiterung der Blutgefässe. Dadurch können mehr Nährstoffe und Sauerstoff zu den Muskelzellen transportiert werden, was sich positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Studien legen nahe, dass Citrullin bei einer erektilen Dysfunktion einen leicht positiven Effekt haben kann.
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Vanillin
Schon im 18. und 19. Jahrhundert wurde Vanille eingesetzt, um die Lust zu beleben. Mittlerweile ist es Wissenschaftlern gelungen, die aphrodisierende Wirkung des Duftstoffs Vanillin in Tierversuchen mit Ratten nachzuweisen.
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Gewürze
Gewürze wie Zimt, Knoblauch und Ingwer fördern die Durchblutung. Gewisse Gewürze waren schon in der Antike als Aphrodisiaka bekannt. So soll beispielsweise Safran die erektile Dysfunktion und die Orgasmusfunktion verbessern.
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Flavonoide
Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe sind wahre Alleskönner. Studien legen dar, dass beispielsweise Flavonoide – etwa in Kirschen, Heidelbeeren und Zitrusfrüchten – antiallergisch, antioxidativ und antiviral wirken.
Eine Studie aus dem Jahr 2015 mit 25 000 Teilnehmern konnte zudem eine weitere Wirkung belegen: Flavonoide senken das Risiko, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken.
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Meeresfrüchte und Fisch
Meeresfrüchte enthalten Zink, das bei der Bildung von Testosteron eine Rolle spielt. Sie gelten deshalb als Aphrodisiaka, die bekanntlich das Liebesleben anheizen sollen. Und auch Fisch soll einen positiven Einfluss auf die Potenz haben:
In einer Tierstudie aus dem Jahr 2017 wurde die Auswirkung von Omega-3-Fettsäuren auf erektile Dysfunktionen untersucht. Ratten, die mit Omega-3-Fettsäuren gefüttert wurden, zeigten eine signifikant verbesserte Erektionsqualität.
Ursachen für Erektionsstörungen
Die Ursachen für Erektionsstörungen können vielseitig sein:
- Stress
- Versagensangst
- Depression
- Erkrankungen wie Herzprobleme oder Diabetes
- Gewisse Medikamente
- Übergewicht
Tritt das Problem nur gelegentlich auf, ist das aber noch kein Grund zur Sorge. Denn nachhelfen kann jeder Mann.
Weitere Tipps für den Umgang mit Erektionsproblemen
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Darüber sprechen
In einer Kultur, in der hauptsächlich Leistung zählt, schämen sich viele Männer für ihre Potenzprobleme und leiden im Stillen. Mit der Partnerin oder dem Partner offen darüber zu sprechen, nimmt viel Druck aus der Situation.
Und: Stress ist im Bett ganz allgemein ein schlechter Begleiter.
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Auf Alkohol und Zigaretten verzichten
Was hilft: der Verzicht auf alkoholhaltige Getränke und Zigaretten. Alkohol und Nikotin beeinträchtigen die Durchblutung und die Nervenfunktionen.
Ab einem Blutalkoholspiegel von etwa 0,4 bis 0,5 Promille treten oft erste Erektionsstörungen auf. Bei über 1 Promille läuft häufig gar nichts mehr unter der Gürtellinie.
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In Bewegung bleiben
Muskelaufbau fördert die Testosteronausschüttung und kann die Erektionsfähigkeit verbessern. Vor allem gezieltes Beckenbodentraining für den Mann kann sehr hilfreich sein:
Dabei werden Muskelgruppen in der Beckenregion aktiviert und damit die Durchblutung angeregt. Die Muskeln unterstützen den Penis beim Steifwerden.
Wie das geht: Das Becken im Liegen, Sitzen oder Stehen mehrmals am Tag für ein paar Sekunden anspannen und wieder entspannen.
Auch Ausdauersport kann hilfreich sein. Aber Vorsicht: Wer sich ständig komplett verausgabt, drosselt die Sexualhormone. Dadurch entsteht ein Negativkreislauf.