Mit Pillen zu mehr Muskeln? Eher nicht!
Doping ist ein No-Go. Aber wie sieht es mit Nahrungsergänzung beim Kraftsport aus? Für wen Eiweiss-Shakes, Kreatinpulver und L-Carnitin Sinn machen und ab wann es gefährlich wird.
Sport ist gesund, Kraftsport ebenso, und ein definierter Körper entspricht dem Zeitgeist. Erste Erfolge im Fitnessstudio und Komplimente – etwa auf Social Media – spornen an, am Bodybuilding dranzubleiben. Aber könnte das Ganze nicht etwas schneller und müheloser gehen? Werbung und soziale Medien schüren die Hoffnung, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel die schicke Lösung sind, den Muskelaufbau mittels Riegeln, Shakes, Pillen oder gar Injektionen zu fördern. Kann das klappen oder belasten Nahrungsergänzungsmittel vor allem den Geldbeutel – und die Gesundheit?
Proteinpräparate
Kreatin
Carnitin
Anabolika
Krafttraining für Jugendliche: Besser ohne Pillen
Der Verdacht, Kraftsport bei Kindern und Jugendlichen beeinträchtige das Knochenwachstum, konnte nie bestätigt werden. Heute geht die Wissenschaft eher vom Gegenteil aus. Gut so, schliesslich ist Training im Fitnessstudio bei Jugendlichen schwer angesagt. Fitnessmodels und Social Media-Stars machen es vor. Viele von ihnen verdienen ihr Geld mit Werbung für Pülverchen, Shakes und Pillen. Ohne deren Push keine weitere Leistungssteigerung, so die Botschaft.
Glaubt man der «Gateway»-Hypothese aus der Sportwissenschaft, kann damit eine fatale Spirale in Gang gesetzt werden: Vom harmlosen Proteinriegel zum illegalen Doping sind es oft nur wenige Schritte. Die Hemmung, noch eine Stufe weiterzugehen, sinkt dadurch kontinuierlich. Die Nebenwirkungen von illegalem Doping, teilweise auch schon von vermeintlich harmlosen Mitteln wie Kreatin, sind für Jugendliche aber besonders dramatisch. Ihr Körper befindet sich noch im Wachstum.
Man kann es also nicht oft genug sagen: Eine ausgewogene Ernährung hält alles bereit, was Muskeln brauchen – vor allem hochwertiges Eiweiss aus natürlichen Quellen. Dann wächst parallel zu den Muskeln auch der Stolz, es ohne teure Nahrungsergänzung geschafft zu haben.